Hintergründe und Mehrwert für die Arbeitsmedizin

Erfahren Sie in einem Interview mit Ailin Sgraja und Michael Schmidt, dem Leiter der Entwicklung, mehr zu diesem Thema.

Ailin Sgraja: Was bedeutet "EnVita.one CONNECT" und wozu dient eine digitale Infrastruktur?

Michael Schmidt: EnVita.one, ist als „Die Arbeitsmedizinische Plattform“ eine vollständig neue Entwicklung in der Arbeitsmedizin. Konzeptionell geht es bei EnVita.one um die Bereitstellung von Workflows für alle Beteiligten im Arbeits- und Gesundheitsschutz. Darüber hinaus fungiert EnVita.one mit der Lösung EnVita.one CONNECT als Business-Logic für Drittanbieter. Eine "third-party application", wie man heute sagen würde. EnVita.one CONNECT ist somit eine Art Drehscheibe, die verschiedene IT-Systeme vernetzen kann, um Dienste bereitzustellen und darüber den Datenaustausch und die Bereitstellung ermöglicht. Über EnVita.one CONNECT lassen sich also lokale Softwareprogramme mit verschiedenen externen Anwendungen verknüpfen und somit werden diese zu einer digitalen Infrastruktur.

Ailin Sgraja: Warum ist eine digitale Infrastruktur von so großer Bedeutung und in welchem Zusammenhang steht sie zur Digitalisierung?

Michael Schmidt: Die Idee, unsere Kunden weiter zu vernetzen, ist gar nicht neu, sondern treibt uns schon recht lange um. Hintergrund sind die Medienbrüche, welche es zu vermeiden gilt. Allerdings haben wir in der Arbeitsmedizin viele Beteiligte. Den Arbeitsmedizinischen Dienst, die Arbeitgeber und natürlich die Probanden, um einmal die Hauptakteure zu nennen. Da alle Beteiligten mit unterschiedlichen Programmen, die Probanden i.d.R. ohne Software arbeiten, entstehen Medienbrüche. Diese behindern den Austausch von Informationen und stellen oftmals auch ein erhebliches Risiko in Bezug auf die besonders schützenswerten, personenbezogenen Daten dar.

Ailin Sgraja: Welche Dienste oder Services kann eine solche Infrastruktur denn bereitstellen?

Michael Schmidt: Es stehen bereits verschiedene Dienste zur Verfügung. Aktuell neu ist der Dienst DMS. Das Akronym DMS steht für Dokumenten-Management-System und ermöglicht dem Arbeitsmedizinischen Dienst die Bereitstellung wichtiger Dokumente für Probanden. Beispielsweise können Ärztliche Bescheinigungen und andere Dokumente für den Probanden auf die arbeitsmedizinische Plattform EnVita.one hochgeladen werden. Der Proband wird automatisch per E-Mail informiert und kann diese Dokumente einsehen und herunterladen. Diesen Service schätzen wir auch im privaten Bereich. Ob Rechnungen oder andere Dokumente, wir sind es gewohnt, auf diese Informationen online zugreifen zu können. In der Arbeitsmedizin ist das mit der Unterstützung von EnVita.one CONNECT möglich. Einfach, sicher und datenschutzkonform.

Ailin Sgraja: Gibt es weitere Dienste und wie erprobt ist die Arbeitsmedizinische Plattform für solche Aufgaben?

Michael Schmidt: An dieser Stelle möchte ich die digitale RKI-Impfsurveillance nennen, denn sie ist ein Paradebeispiel für den Einsatz von EnVita.one CONNECT und den Aufbau einer digitalen Infrastruktur. Die Pandemie hat uns alle vor große Herausforderungen gestellt. Wir mussten eine Antwort darauf finden, wie tausende von Arbeitsplätzen mit Client-Computern eine Impfmeldung an das Robert-Koch-Institut absetzen können, ohne das dabei Konfigurationsaufwand auf jedem PC erforderlich wird.

Uns wurde schnell klar, dass die von den Bundesbehörden angebotene Weblösung, insbesondere durch doppelte Eingaben, einen erheblichen Mehraufwand produziert. Auch erschien uns ein Excel-Upload, der ebenso von den Bundesbehörden angeboten wird, als aufwändig und unhandlich. In der Vor- und Nachbearbeitung, sowie bei der Aufbewahrung stellen Excel-Listen mit personenbezogenen Daten auch ein nicht zu unterschätzendes Sicherheitsrisiko dar. Nachdem die Politik die Betriebsärzte in die nationale Strategie zu Pandemiebekämpfung eingebunden hat, haben wir entschieden, dass für SAmAs HEALTH nur eine integrierte, einfache und sichere Lösung in Frage kommt. Aus unserer Sicht gehört die Corona-Schutzimpfung in das Impfbuch von SAmAs HEALTH und von dort aus muss auch die RKI-Impfsurveillance möglich sein. Das haben wir in unseren Entwicklungen berücksichtigt und mit Unterstützung von EnVita.one CONNECT erfolgreich umgesetzt. In kürzester Zeit konnten viele Tausend Impfungen durchgeführt und erfolgreich an das RKI gemeldet werden. Die Pseudonymisierung der Probandendaten wird dabei automatisch durch EnVita.one CONNECT mit der Bundesdruckerei durchgeführt und die Daten werden in Echtzeit an das RKI gemeldet. Auch langfristig, für eine weitere Auffrischungsimpfung, ist das aus unserer Sicht die beste, einfachste und sicherste Lösung.

Ailin Sgraja: Wie sieht es mit dem digitalen Impfzertifikat aus?

Michael Schmidt: Ein weiterer Dienstanbieter, der über EnVita.one CONNECT eingebunden ist, um die Impfnachweise samt QR-Code bereitzustellen. Hier erkennt man ebenfalls die Notwendigkeit einer digitalen Infrastruktur, welche die Anbindung an externe Dienstanbieter, ohne technischen und administrativen Aufwand für Betriebsärztliche Dienste, ermöglicht. Die Implementierung der digitalen Impfnachweise hat etwas länger gedauert, als wir erwartet haben. Das lag daran, dass das Konsortium der Unternehmen, welche die Bundesbehörden beauftragt haben, nicht auf die Branche der Arbeitsmedizin und Privatärzte vorbereitet war. Der Grund ist einfach, denn anders als die Hausarztpraxen, Kliniken und Apotheken, verfügt die Branche der Arbeitsmedizin nicht über eine einheitliche digitale Infrastruktur. Wir sind jetzt mit EnVita.one CONNECT vorbereitet und konnten während der Pandemie schon eindrucksvoll beweisen, was Digitalisierung bedeutet und wie eine einfache, professionelle und sichere Umsetzung möglich ist.

Ailin Sgraja: Wird es weitere Services für SAmAs HEALTH geben?

Michael Schmidt: Ja, wir haben eine Vision und eine klare Strategie! Neben der kontinuierlichen Weiterentwicklung unserer Softwareprogramme SAmAs HEALTH, SAFETY, SOCIAL und ENTERPRISE werden zentrale Dienste eine große Rolle spielen und sich immer größerer Beliebtheit erfreuen. Der Aufwand für den Arbeitsmedizinischen Dienst ist gering, denn es sind keine Investitionen in eigene IT-Infrastrukturen erforderlich und der Mehrwert für alle Beteiligten ist enorm. Die Online-Terminierung ist sicher auch ein Feature, welches wir für unsere HEALTH- und ENTERPRISE-Kunden umsetzten, möchten. Entscheidend ist, dass wir durch den Einsatz von EnVita.one CONNECT eine großen Schritt in die Zukunft gemacht und eine neue Ära eingeläutet haben. Aber viel mehr möchte ich heute dazu noch nicht preisgeben.

Ailin Sgraja: Vielen Dank für das Interview.

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